Presse 2001

Pressemitteilung 2001



Mobile Kommunikation braucht weiter intensive Forschung

Bildauflösung: druckfähig
Download-Format: zip-Datei

Verleihung des Innovationspreis 2001:
Uwe Rauschenbach, Roger Kehr,
Jürgen von Kuczkowski,
Roland Wessäly (v.l.n.r.)

Feierstunde in Dresden / Forscher Roland Wessäly wird geehrt / Uwe Rauschenbach und Roger Kehr erhalten Förderpreis

Dresden, 11. Mai 2001.
Ihre Arbeiten zeigen Wege in die Zukunft. Dafür werden sie nun geehrt. Am 11. Mai vergibt die Mannesmann Mobilfunk-Stiftung zum 5. Mal eine besondere Auszeichnung. Im Rahmen einer Festveranstaltung auf Schloß Albrechtsberg in Dresden erhält der Wissenschaftler Dr. rer. nat. Roland Wessäly den mit 25.000 Euro dotierten Innovationspreis 2001. Die mit je 5.000 Euro ausgestatteten Förderpreise der Stiftung gehen an die Forscher Dr.-Ing. Uwe Rauschenbach für seine richtungsweisenden Vorschläge, wie sich große Bilder auch über Netze mit niedriger Bandbreite übertragen lassen, und an Dipl.-Inform. Roger Kehr für die Entwicklung eines Systems, mit dem sich die Sicherheit des Mobilfunks für Internet-Geschäfte optimieren lässt.

"Die wissenschaftlichen Arbeiten der Preisträger bringen uns wertvolle, neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Mobilkommunikation", so Professor Josef A. Nossek, Innovationspreisträger aus 1998, in seiner Laudatio. Die hochkarätig besetzte Jury der Stiftung wählte die Siegerbeiträge im Januar aus einer Vielzahl von Vorschlägen aus. Dem Gremium gehören 13 Mobilfunkexperten aus Wissenschaft, Industrie und Medien.

Innovationen an der Tagesordnung
Bereits seit 1996 fördert die Mannesmann Mobilfunk-Stiftung wegweisende Lösungen für die mobile Kommunikation und zeichnet die besten mit dem alljährlich verliehenen Innovationspreis aus. Denn noch immer bieten die technischen Möglichkeiten der mobilen Kommunikation mannigfachen Raum für neue Konzepte und Erfindungen. Jürgen von Kuczkowski, Vorsitzender des Stiftungskuratoriums, bestätigte in seiner Begrüßungsrede: "Obwohl sich die Kommunikationsindustrie mit dem Standbein Mobilfunk längst zu einem wesentlichen Wirtschaftssektor weltweit entwickelt hat, befinden wir uns noch in einer Aufbruchstimmung. Das ist Ansporn und Herausforderung für jeden Forscher. Und wir sind am Standort Deutschland auf einem guten Weg." Innovationen, die den Kommunikationsmarkt verändern, so von Kuczkowski, seien mittlerweile bei uns an der Tagesordnung. Im Bereich Telekommunikation hätten Wissenschaftler alleine im vergangenen Jahr mehr als 3000 Patente angemeldet. Das seien im Schnitt 250 spannende Erfindungen jeden Monat. "Mit diesem Wert liegt Deutschland weltweit an der Spitze", berichtete Jürgen von Kuczkowski.

Von Sicherheit, Kosten und der virtuellen Welt
Wie effektiv Wissenschaftler hier zu Lande ihre Ideen in technische Verfahren und Konzepte umsetzen, zeigen auch die Forschungsarbeiten der diesjährigen Preisträger der Mannesmann Mobilfunk-Stiftung. Alle fanden Lösungsansätze, die Herausforderungen der Praxis angehen. So beschäftigt sich der 33-jährige Roland Wessäly, der bislang am Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik in Berlin forscht, mit Transportnetzen für Mobilfunkunternehmen. Sein wissenschaftlicher Anspruch: Sie sollen möglichst kostengünstig und ausfallsicher sein. Dafür entwickelte er ein mathematisches Modell und setzte es in leistungsfähige Computercodes um. So können Netzwerke demnächst gegen mögliche Ausfälle sowie unter Einschätzung der nötigen Investionen sicherer geplant werden.

Ebenso praxisrelevante Lösungen zeichnen die Arbeiten der beiden Förderpreisträger aus. Der 31-jährige Dipl.-Inform. Roger Kehr von der Technischen Universität Darmstadt konzipierte und implementierte das "WebSIM-System". Es realisiert einen Web-Server auf den in GSM-Mobiltelefonen eingesetzten Chipkarten. Das heißt: Dank des Systems können Handys nun sicher und einfach per Internet über Standardprotokolle angesprochen werden. Gleichzeitig eröffnet das "WebSIM-System" mannigfache Möglichkeiten für die Verbindung von Internetdiensten mit Mobiltelefonen. Dr. Uwe Rauschenbach (32) von der Universität Rostock wiederum stellt Ansätze vor, wie großformatige Texte und Grafiken über Netze mit niedriger Bandbreite transportiert und auf kleinen Handy-Displays angezeigt werden können. "Alle Erfindungen können die Branche weiter bringen. Denn sie setzen sich mit de facto Problemen der Mobilfunktechnik auseinander", lobte Josef A. Nossek in seiner Laudatio.

Innovationspreis: Die Idee
Mit der Ausschreibung des Innovationspreises fördert Vodafone D2 (ehemals Mannesmann Mobilfunk) seit nunmehr fünf Jahren Forschung und wissenschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der mobilen Kommunikation. Spannende Ideen, Konzepte und junge Wissenschaftler am Standort Deutschland sollen so unterstützt werden. Die Stiftung wird im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft geführt. Zudem unterhält Vodafone D2 (ehemals Mannesmann Mobilfunk), Betreiber des deutschen Vodafone-Netzes, seit 1994 den Stiftungslehrstuhl Mobile Nachrichtensysteme an der Technischen Universität Dresden. Vodafone D2 ist mit derzeit deutlich über 20 Millionen Kunden der führenden Anbieter von Mobilfunkdiensten in Deutschland.