Preisträger: Innovationspreis 2003


Dr. Stephan ten Brink erhielt den Innovationspreis 2003 für den Durchbruch bei der Analyse und Weiterentwicklung der seit Anfang der 90er Jahre bekannten "Turbo-Codes"

Durchbruch bei Optimierung von Mobilfunksystemen

Den Innovationspreis 2003 erhielt der deutsche Wissenschaftler Dr. Stephan ten Brink für seine herausragende wissenschaftliche Leistung bei der Entwicklung eines neuen Verfahrens in der digitalen Nachrichtentechnik, mit dem die Übertragungsleistung von Mobilfunknetzen deutlich gesteigert werden kann.

Dem 32-jährige Ingenieur gelang mit seinen neuen Arbeiten ein Durchbruch bei der Analyse und Weiterentwicklung der seit Anfang der 90er Jahre bekannten „Turbo-Codes“. Bei diesen Codes handelt es sich um eine Übertragungskanal-Kodierungstechnik, mit der gesendete Datenpakete beim Empfänger auf Übertragungsfehler geprüft und korrigiert werden können. Durch die Reduzierung fehlerhafter Datenpakete kann die Übertragungskapazität und damit die Leistungsfähigkeit eines Mobilfunknetzes deutlich erhöht werden. Besonders wichtig sind diese Fehlerschutz-Codes für die nächste Mobilfunkgeneration: Künftige UMTS-Dienste benötigen aufgrund der großen Datenmengen effizientere Verfahren zur Datenkodierung und -kompression. Mit Hilfe der von ten Brink optimierten Turbo-Codes kann die mobile Datenübertragung bei UMTS effizienter als mit herkömmlichen Schutzverfahren gegen Fehler gesichert werden. Für den Mobilfunknutzer wird sich der Einsatz des Turbo-Prinzips vor allem durch eine höhere Qualität und Zuverlässigkeit bei der Datenübertragung bemerkbar machen.

Ten Brink arbeitet derzeit bei den Lucent Bell Laboratories in den USA und gilt als einer der kreativsten und brillantesten jüngeren deutschen Wissenschaftler auf dem Gebiet der Informationstechnik. Er ist ehemaliger Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes und mehrfacher Preisträger (Physikpreis der Robert Bosch GmbH, Richard-Hirschmann-Preis).

Durch Turbo-Codes weniger Datenmüll im Mobilfunknetz


Aktuelle Situation

Bisher werden fehlerhafte Datenpakete -oft zum Teil sogar mehrfach-zurückgeschickt und dann neu angefordert. Resultat: überflüssiger Verkehr in der Datenleitung.

Dr. Stephan ten Brink gelang die Analyse, Erklärung und Verbesserung so genannter "Turbo" -Verfahren, mit denen doppelte Datenpakete reduziert werden können. Ergebnis: Höherer Datendurchsatz und bessere Qualität beim Datentransfer. Auf diese Weise wird die Bandbreite in Mobilfunknetzen deutlich besser ausgenutzt.

Dr.-Ing. Stephan ten Brink, Jahrgang 1970

1997
Abschlussarbeit zum Thema „Optischer Codemultiplex“

1997
Dipl.-Ing. der Elektrotechnik und Informationstechnik, Universität Stuttgart

2000
Doktorarbeit zum Thema „Iterative Decodierung“ Institut für Nachrichtenübertragung, Universität Stuttgart

2001
Dr.-Ing. mit „summa cum laude“