Aachener Physiker erhält Förderpreis der Vodafone-Stiftung für Forschung
Düsseldorf/Stuttgart, 5. Juni 2008. Für seine Dissertation mit dem Titel „Electronic and Optical Properties of Phase Change Alloys studied with ab initio Methods“ erhält der Physiker Dr. Wojciech Welnic den Förderpreis 2008 im Bereich Natur- und Ingenieurwissenschaften der Vodafone-Stiftung für Forschung. Welnic hat in seiner Arbeit die Eigenschaften so genannter Phasenwechselmaterialien untersucht. Dabei handelt es sich um eine Materialklasse, die unter Einfluss von Licht und elektrischem Strom ihre physikalischen Eigenschaften ändern kann. Durch die Forschungen von Welnic wird es in Zukunft möglich sein, diese Materialen systematisch für ihren Einsatz als innovative Datenspeicher zu optimieren.
Hartmut Kremling, CTO von Vodafone Deutschland: „Dr. Welnic hat mit seiner Arbeit entscheidend dazu beigetragen, die Entwicklung der modernen Speichertechnologie voranzutreiben. Die neuen Erkenntnisse ebnen den Weg zur Herstellung neuer Medien, die wir vielleicht schon morgen zur Datenspeicherung benutzen werden. Er hat gezeigt, dass Grundlagenforschung auch einen sehr hohen Praxisbezug haben kann. Was im Wissenschaftsbetrieb nicht immer selbstverständlich ist.“
Der Bedarf, schnell und dauerhaft große Datenmengen speichern zu können, wird in Zukunft weiter zunehmen. Insbesondere bei mobilen Geräten, wie zum Beispiel Handys, MP3-Playern und Digitalkameras, wird eine sehr hohe Speicherdichte benötigt, da deren fortschreitende Miniaturisierung enge Grenzen an die Größe der zu integrierenden Bauteile setzt. Aktuell wird hier größtenteils die so genannte „Flash“-Technologie eingesetzt, die auf der Verwendung von Feldeffekt-Transistoren basiert. Fachleute erwarten, dass diese Technik innerhalb der nächsten Jahre an ihre Grenzen stoßen wird.
Als wahrscheinlicher Nachfolger von Flash-Speichern, bei denen Informationen in Form elektrischer Ladungen gespeichert werden, gelten die so genannten Phasenwechselmaterialien. Dabei handelt es sich um eine Materialklasse, deren Vertreter unter dem Einfluss von Wärme zwischen einer amorphen Phase mit ungeordneter atomarer Struktur und einer kristallinen Phase mit regelmäßig in einem Gitterverband angeordneten Atomen wechseln können. Die gute Eignung zur Speicherung von Daten basiert darauf, dass sich bei einem Phasenwechsel die optischen und elektrischen Eigenschaften dieser Materialien ändern - also das Reflexionsverhalten beziehungsweise der elektrische Widerstand.
Beide Phasen sind sehr stabil, so dass sich mit Phasenwechselmaterialien so genannte nicht flüchtige Speicher realisieren lassen. So lassen sich Daten dauerhaft und ohne laufende Energiezufuhr speichern. Die Phasenänderungen sind reversibel, entsprechende Datenträger sind also problemlos wieder beschreibbar. Phasenwechselmaterialien werden daher schon heute in optischen Datenspeichern eingesetzt, zum Beispiel in wieder beschreibbaren CDs und DVDs, bei denen der Wechsel zwischen den Phasen durch die Hitze eines Laserimpulses ausgelöst wird.
Über die physikalischen Vorgänge, die dem Verhalten der Phasenwechsel-materialien zugrunde liegen, war lange Zeit wenig bekannt. Daher war es kaum möglich, die verwendeten Materialien gezielt und systematisch für bestimmte Einsatzzwecke zu optimieren. Hier setzt die Arbeit von Wojciech Welnic an, der die elektronischen und optischen Eigenschaften dieser Materialklasse sowohl theoretisch als auch experimentell untersucht hat. Dabei gelang es ihm, völlig neue Erkenntnisse über das Verhalten dieser Stoffe auf atomarer Ebene zu gewinnen. So ist es durch die Grundlagenforschung von Welnic möglich geworden, die Eigenschaften neuer Legierungen vorherzusagen – ein entscheidender Schritt, um Materialien mit den gewünschten Eigenschaften kostengünstig herzustellen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um der neuen Speichertechnologie weltweit zum Durchbruch zu verhelfen.
Mit dem Innovationspreis sowie den Förderpreisen, die seit 1997 vergeben werden, prämiert die Vodafone-Stiftung für Forschung herausragende Forschungsergeb-nisse. Die Preise werden vorzugsweise an Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler aus dem deutschen Sprachraum verliehen. Eine Jury mit hochkarätigen Vertretern aus Wissenschaft und Industrie kann die Preise sowohl Einzelpersonen als auch einer Gruppe zuerkennen.
Mehr Informationen und Bilder finden Sie unter: http://www.vodafone-stiftung-fuer-forschung.de
Rückfragen zu diesem Thema bitte an:
Dr. Margarete Steinhart, Externe Kommunikation, T: +49 711 1396-3700
Presse-Hotline: +49 211 533-5500
Vodafone Deutschland
ist mit knapp 34 Millionen Kunden, über acht Milliarden Euro Umsatz und 9.000 Mitarbeitern einer der größten und modernsten Telekommunikationsanbieter in Europa. Als innovatives Technologie- und Dienstleistungsunternehmen steht Vodafone Deutschland für mobile Kommunikation aus einer Hand: Mobilfunk und Festnetztelefonie sowie schnelle Datendienste für Geschäfts- und Privatkunden. Kontinuierliche Entwicklungen, zahlreiche Patente sowie Investitionen in neue Produkte, Services und das moderne Netz haben Vodafone zum Innovationsführer im deutschen Telekommunikationsmarkt werden lassen. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Düsseldorf. Mit acht Niederlassungen und mehr als 1600 eigenen Shops und Partneragenturen ist Vodafone in ganz Deutschland nah am Kunden. Im Unternehmensverbund von Vodafone Deutschland wird auch die Mehrheitsbeteiligung am Telekommunikationskonzern Arcor mit Sitz in Eschborn/Taunus geführt. Vodafone Deutschland stellt sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung in Deutschland und fördert zusätzlich über die Vodafone Stiftung Deutschland zahlreiche Projekte.
Das Unternehmen gehört zur Vodafone Group. Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.vodafone.de
Dr. Wojciech Welnic (30)
studierte Physik an der RWTH Aachen und schloss das Studium im Jahre 2002 mit einer Diplomarbeit zum Thema „Ab initio Untersuchung der Struktur von Phasenwechselmaterialien“ ab. Nach Forschungsaufenthalten am Laboratoire des Solides Irradiés der École Polytechnique in Palaiseau/Frankreich und dem Institut für Festkörperforschung des Forschungszentrums Jülich promovierte er im Jahre 2006 an der RWTH Aachen mit einer Dissertation zum Thema „Electronic and Optical Properties of Phase Change Alloys revealed with ab initio Methods“ an. Welnic ist Stipendiat der Alexander von Humbold-Stiftung und arbeitet derzeit wieder in Frankreich am Laboratoire des Solides Irradiés der École Polytechnique.
Kontakt
Wojciech Welnic
Laboratoire des Solides Irradiés
Ecole Polytechnique
91128 Palaiseau
France
Tel.: +33(0)169 33 4482
E-Mail: wojciech.welnic@polytechnique.edu
Anreiz für kreative Forscher in Deutschland
Düsseldorf/Stuttgart, 5. Juni 2008. Die Vodafone-Stiftung für Forschung hat heute im Rahmen einer Feierstunde in Stuttgart die diesjährigen Innovations- und Förderpreise vergeben. Der mit 25.000 Euro dotierte Vodafone-Innovationspreis 2008 geht an den Münchner Wissenschaftler Professor Dr. Ralf Kötter, dessen grundlegende Forschungsarbeiten im Bereich der Informations- und Codierungs-theorie die Entwicklung der modernen Mobilkommunikation entscheidend geprägt haben. Den Vodafone-Förderpreis 2008 im Bereich Natur- und Ingenieurwissen-schaften erhält der Physiker Dr. Wojciech Welnic. Durch die Erforschung einer neuen Materialklasse hat Welnic einen wichtigen Grundstein zur systematischen Entwicklung besonders leistungsfähiger Speichermedien gelegt. Mit dem Förder-preis 2008 im Bereich Markt- und Kundenorientierung wurde der Betriebswirt-schaftler Sven Heidenreich ausgezeichnet. Er hatte im Rahmen seiner Diplomarbeit empirische Untersuchungen zum Tarifwahlverhalten von Mobilfunk-kunden durchgeführt und dabei umfassende Erkenntnisse zur Nutzung von Flatrate-Angeboten gewonnen. Die beiden Förderpreise der Vodafone-Stiftung für Forschung für den wissenschaftlichen Nachwuchs sind jeweils mit 5.000 Euro dotiert.
"Auch in diesem Jahr ist es für uns wieder eine ganz besondere Ehre, die heraus-ragenden Leistungen von Wissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum auszeichnen zu dürfen. Nicht nur wir als Mobilfunkunternehmen, auch der Standort Deutschland insgesamt profitiert von der Arbeit dieser kreativen Forscher. Ihr besonderer Verdienst liegt nicht nur darin, technische Entwicklungen voran-zutreiben oder das Verständnis ökonomischer Zusammenhänge zu erweitern. Sie zeigen uns auch, wie wichtig es ist, bisher unbekannte Wege einzuschlagen und Neuland zu betreten", so Friedrich Joussen, Vorsitzender der Geschäftsführung von Vodafone Deutschland.
Mit dem Innovationspreis sowie den Förderpreisen, die seit 1997 vergeben werden, prämiert die Vodafone-Stiftung für Forschung herausragende Forschungsergeb-nisse. Die Preise werden vorzugsweise an Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler aus dem deutschen Sprachraum verliehen. Eine Jury mit hochkarätigen Vertretern aus Wissenschaft und Industrie kann die Preise sowohl Einzelpersonen als auch einer Gruppe zuerkennen.
Professor Dr. Ralf Kötter ist Inhaber des Lehrstuhles für Nachrichtentechnik an der Technischen Universität München und gilt in der Fachwelt als einer der weltweit bedeutendsten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Codierungs- und Informations-theorie. So haben es etwa Kötters Arbeiten zur Turboentzerrung ermöglicht, Störungen, die bei Mobilfunkübertragungen zum Beispiel durch Mehrwegeaus-breitung oder die Verwendung mehrerer Antennen auftreten können, auf technisch besonders einfache Weise zu eliminieren. Bahnbrechend sind auch Kötters Forschungen zur Netzwerkcodierung. In der modernen Nachrichtentechnik gelten sie als eine wichtige Grundlage für die Entwicklung noch leistungsfähigerer Netze.
Dr. Wojciech Welnic hat in seiner prämierten Dissertation die Eigenschaften so genannter Phasenwechselmaterialien untersucht. Dabei handelt es sich um eine Materialklasse, die unter Einfluss von Licht und elektrischem Strom ihre physika-lischen Eigenschaften ändern kann. Diese Phasenwechselmaterialien werden zwar bereits heute in optischen Datenspeichern eingesetzt, zum Beispiel in wieder beschreibbaren CDs und DVDs. Über die ihrem Verhalten zugrunde liegenden physikalischen Eigenschaften war aber bislang wenig bekannt. Durch seine theoretischen und experimentellen Untersuchungen konnte Welnic auf diesem Gebiet entscheidende Wissenslücken schließen. Dadurch wird es in Zukunft möglich sein, diese Materialien gezielt für ihren jeweiligen Einsatzzweck zu optimieren.
Der Betriebswirtschaftler Sven Heidenreich hat erstmals empirisch untersucht, warum viele Mobilfunkkunden anstelle von nutzungsabhängigen Tarifen so ge-nannte Flatrates bevorzugen. Als Informationsbasis diente ihm eine Befragung von Mobilfunkkonsumenten. Ein besonderes Augenmerk legte Heidenreich dabei auf die Tarifpräferenzen der Befragten. Dabei gelang es ihm zu zeigen, warum Kunden zur Wahl einer Flatrate mit monatlichem Festpreis neigen. Diese Erkenntnisse können Netzbetreibern helfen, ihre Tarifangebote noch besser den Bedürfnissen ihrer Kunden anzupassen.
Mehr Informationen und Bilder finden Sie unter: http://www.vodafone-stiftung-fuer-forschung.de
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Vodafone Deutschland
ist mit rund zehn Milliarden Euro Umsatz und 15.000 Mitarbeitern einer der größten und modernsten Telekommunikationsanbieter in Europa. Als innovativer Technologie- und Dienstleistungskonzern steht Vodafone Deutschland zusammen mit seiner hundertprozen-tigen Tochter Arcor AG & Co KG für Kommunikation aus einer Hand: Mobilfunk und Fest-netz sowie Internet und Breitband-Datendienste für Geschäfts- und Privatkunden. Konti-nuierliche Entwicklungen, zahlreiche Patente sowie Investitionen in neue Produkte, Servi-ces und das moderne Netz haben Vodafone zum Innovationsführer im deutschen Tele-kommunikationsmarkt werden lassen. Vodafone Deutschland hat seinen Sitz in Düsseldorf, Arcor in Eschborn bei Frankfurt. Vodafone und Arcor stellen sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung in Deutschland und fördern zusätzlich über die Vodafone Stiftung Deutschland zahlreiche Projekte.
Die Unternehmen gehören zur Vodafone Group. Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.vodafone.de und www.arcor.de
Dipl.-Kfm. Sven Heidenreich (25)
studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mainz mit den Wahlfächern Marketing, Organisation und Controlling. Nach einem Auslandsaufenthalt in Boston schloss er sein Studium im Jahre 2007 mit einer Diplomarbeit zum Thema „Tarifwahl-Anomalien bei optionalen Mobilfunktarifen – Eine empirische Analyse der Determinanten der Flatrate-Präferenz und des Flatrate-Bias“ ab.
Zur Zeit absolviert Sven Heidenreich ein Promotionsstudium im Bereich Innovationsmanagement und Controlling am Strascheg Institute for Innovation and Entrepreneurship an der European Business School in Oestrich-Winkel.
Kontakt
Strascheg Institute for Innovation and Entrepreneurship
Dipl.-Kfm. Sven Heidenreich
Rheingau/Wiesbaden
65375 Oestrich-Winkel
Tel.: + 49 (0) 6723 8888 328
E-Mail: sven.heidenreich@ebs-siie.de